Kreuzwegandacht der Kolpingsfamilie Ketsch in der Karwoche
Den Leidensweg Jesu „Mit-gehen“, gemeinsam auf das Leiden und Sterben Jesu schauen, das sich widerspiegelt im Leiden und Sterben so vieler Menschen überall auf der Welt, dazu nahm Helga Rey die Besucher in der von ihr gestalteten Andacht mit. Bilder des österreichischen Künstlers Heinz Ebner, die sich in der Bischöflichen Hauskapelle in Eisenstadt finden lassen, hatte sie zur Vertiefung herausgesucht. Hände und das Kreuz, mit wenigen weißen Pinselstrichen gezeichnet, beschränkt auf wenige Farben: Rottöne für die Erde, das Materielle, für menschliches Leid. Goldgelb für den Himmel und das Göttliche, für Neubeginn und Auferstehung.
Jesus, in die Hände der Menschen gefallen, um denen nahe zu sein, deren Hand sich nach ihm ausstrecken. Selbst mit gebundenen Händen da stehend, mit dem Rücken an der Wand, ausweglos. Das Kreuz mit beiden Händen packend und dem Wissen – es bleibt mir nichts erspart. Vergleichbar mit der großen Angst der Menschen derzeit. Ungewiss ist plötzlich, was immer sicher war. Alles, was immer wichtig war – spielt fast keine Rolle mehr. Im Fallen unter der Last des Kreuzes stützt er die Hände auf, spürt seine Grenzen und Ohnmacht. „So geht es vielen in unseren Tagen – hier bei uns und überall in der Welt. Wo lässt sich Halt und Stütze finden“ damit spricht Helga Rey sicherlich vielen aus der Seele. In der Begegnung mit der Mutter auf diesem schweren Weg – schmerzlich und doch tröstend. „Lass unsere Begegnungen mit den Mitmenschen von Liebe getragen sein – Liebe, die versteht, verzeiht und Mut macht.“
Die zupackenden, helfenden Hände des Simon von Cyrene – Erleichterung in der Erschöpfung. Einfach da sein, unerwartet, überraschend – einander halten gegen die Hilflosigkeit in der Welt. Genau wie Veronika, am Weg stehend, ein Tuch für den Schweiß reichend. Stellvertretend für die vielen Frauen, die Anteil am Leid ihrer Mitmenschen nehmen.
„Jesu‘ dreimaliger Fall verleiht dem Weggeschehen eine innere Dynamik, wird Gradmesser für die zunehmende Intensität des Leidens“ erklärt Helga Rey in Anlehnung an die biblische Zahlensymbolik. Das Fallen von Jesus – Sinnbild für alle, die am Boden zerstört sind, in tiefer Trauer oder Depression. „Vater vergib ihnen“ das Gebet der Feindesliebe wirkt bis heute nach als Lichtzeichen des Friedens in dunklen Momenten der Menschheitsgeschichte. In Coventry betet man seit 1958 jeden Freitag eine Versöhnungslitanei im Gedenken an den deutschen Bombenangriff 1940.
Mitten in die Verlassenheit des sterbenden Jesus – das Vertrauen, sich in die Hände Gottes zu begeben. Hände, deren Finger sich nicht dem Tod ergeben wollen, die sich nach oben strecken, dem Leben entgegen. So das Bild des Künstlers Ebner zu dem ergreifenden Geschehen.
Musikalisch begleitet von Annette Meixner war Helga Rey mit ihrer Inspiration des Kreuzweges tiefe Berührung der Besucher gelungen.
Auf besondere Weise in die Tragik des Weltgeschehens neue Hoffnung und Mut gebracht.
……. ……dazu lädt die Kolpingsfamilie Ketsch am 04.04.2023 um 19.30 Uhr in die katholische Pfarrkirche Sankt Sebastian Ketsch ein.
Mit Meditationen, Liedern und Gebeten soll die Kreuzwegandacht nicht nur rückblickend an das Leiden Jesu erinnern, sondern dazu bestärken, eigenes und fremdes Leid anzunehmen und an der Bewältigung mitzuwirken.
Mit Meditationen, Liedern und Gebeten soll die Kreuzwegandacht nicht nur rückblickend an das Leiden Jesu erinnern, sondern dazu bestärken, eigenes und fremdes Leid anzunehmen und an der Bewältigung mitzuwirken.
Ausgewählt wurden in diesem Jahr Stationen des Kreuzwegs aus der Kapelle im Bischofshof zu Eisenstadt in Österreich ( Burgenland). Der Künstler Heinz Ebner hat hier Bilder geschaffen, in denen „Hände“ die Hauptrolle spielen. Hände in denen sich das ganze Leid, die Ohnmacht aber auch Zärtlichkeit und Mitgefühl widerspiegeln.
Mitglieder der Kolpingsfamilie und alle, die in der Karwoche Leiden und Sterben Jesu „mit-gehen“ wollen sind herzlich eingeladen.
Am Samstag, 01.04.2023 wandern die Kolpingsfamilien des Bezirks Wiesloch zusammen mit Pfarrer Tschacher auf einem weiteren Teil des Jakobsweges in Fortsetzung von 2019. Von Herbolzheim nach Duttenberg, ca. 8,5 km, immer an der Jagst entlang ohne große Steigungen. Im Anschluss findet auch wieder die beliebte Einkehr statt. Für die gemeinsame Fahrt mit dem Bus ab Ketsch wird um Anmeldung bis zum 06.03.2023 gebeten – bei Fam. Rey Tel. 06202/64862. Der Fahrtpreis beträgt pro Person ca. € 20,00. Kinder bis 14 Jahren fahren kostenlos. Treffpunkt und Abfahrtszeit wird noch bekannt gegeben.
Die Einladung gilt für Mitglieder der Kolpingsfamilie. M.F.
Es strebte aus der Nacht des Lebens die Menschheit stets nach Glück und Licht, doch suchte sie den Weg vergebens Jahrtausende und fand ihn nicht. Da ließ den Friedensgruß erschallen durch Engelsmund das Christuskind, es bot den wahren Frieden allen, die eines guten Willens sind.
Mit diesen Worten aus einem Weihnachtsgedicht von Adolph Kolping wünschen wir:
ALLEN FROHE UND GESEGNETE WEIHNACHT.
Etwas Zeit über das Vergangene nachzudenken, Zuversicht für das, was kommen wird und die Hoffnung auf eine Zukunft in Frieden. Gott begleite euch auch im neuen Jahr 2023 mit seiner Liebe und seinem Segen.
Kolpingsfamilie Ketsch feierte den Gedenktag Adolph Kolpings
„Wir gedenken am heutigen 2. Adventssonntag dem Todestag von Adolph Kolping am 04.Dezember 1865. Mit der lebendigen Einheit von Glauben und sozialer Verantwortung gab er seinem Werk die geistige Ausrichtung“ so Helga Rey in ihrer Begrüßung zum Gottesdienst in St. Sebastian.
„Zeitenwende“ – tiefe Umbrüche in der Welt, das Leben eines Jeden bestimmend – gab es zu allen Zeiten der Menschheit. War es vor mehr als 2000 Jahren Johannes der Täufer, der die Menschen zur Umkehr aufgerufen hatte – oder Adolph Kolping, in dessen Zeit die Menschen Segen und Fluch der Industrialisierung zu spüren bekamen. Oder unsere jetzige Welt – total auf dem Kopf stehend mit Sorgen um Krieg und Gewalt, Flüchtlingsdramen und Klimakrisen.
„In der Geburt Jesu erfüllt sich eine kühne Sehnsucht – eine Utopie der Hoffnung trotz aller Realität“ so Pfarrer Bertsch. Auch Diakon Kurt Gredel hob in seiner Predigt Gottvertrauen als ein wichtiges Element in Krisenzeiten hervor.
Mit offenen Augen die Nöte der Zeit sehen, wenn diese sich wendet, jede noch so kleine Antwort und Inspiration für aktives Handeln finden und nutzen – das brachten Fürbitten und Schlussgebet des Gottesdienstes zum Ausdruck.
Wie immer mit gelungenem musikalischem Rahmen von Annette Meixner und ihrem „Kolpingchor“ – Thematik und Adventszeit mit eingebunden.
Feierstunde mit Ehrung langjähriger Jubilare im Pfarrheim
Im Anschluss an die kirchliche Feier waren Mitglieder und Freunde der Kolpingsfamilie zum Imbiss und geselligem Beisammensein ins Pfarrheim eingeladen.
Damit verbunden war die Ehrung langjähriger Mitglieder. Vorsitzende Marianne Faulhaber hob in ihrer Ansprache die Treue der Jubilare zur Gemeinschaft, vielfältiges, engagiertes Wirken über Jahrzehnte hinweg zum Wohle des Vereins und Bereicherung des allgemeinen gesellschaftlichen Lebens hervor. Zu den jeweiligen Eintrittsjahren hatte Dieter Rey eine Präsentation mit damaligen Geschehnissen in der Welt und in der Kolpingsfamilie Ketsch zusammengestellt. Jeder Jubilar wurde dazu mit persönlichen Worten und einen Jubiläumsgeschenk bedacht.
Sei es eine „Hühnerspende“ , symbolisch für jedes Jubiläumsjahr ein Huhn – für afrikanische Familien, bedeutend als Lebensperspektive. Oder die Spende eines Schulbesuches für ein Mädchen in Afrika – gerne werden diese Geschenke mit sozialem Hintergrund von den Jubilaren angenommen.
Die Geehrten:
25 Jahre Kolpingsfamilie Ketsch:
Barbara Heimes
40 Jahre:
Christa Bourbiel und Iris Mahler, 60 Jahre
Helmut Kuhn,
65 Jahre:
Paul Schilling, Klaus Schwab, Eugen Hemmerich und Franz Höflich. Die beiden letzteren wohnten nicht der Feier bei.
Spende für medizinische Hilfe in der Ukraine
Dazu rief Marianne Faulhaber die eingeladenen Gäste des Kolpinggedenktages auf.
Claudia Schiller, in Ketsch wohnende Ärztin und sehr engagiert für die große medizinische Not in der Ukraine, soll damit bedacht werden.
Zum adventlichen Ausklang dieser kleinen Feier trug Helmut Koranda in schöner Tradition eigens zusammengestellte Lieder vor.