Hinwendung zu den Menschen und zu Gott

Wie passend wäre diese Feier für den eigentlich gedachten Pfarrgarten gewesen, ging es doch um Sommer, Sonne und Natur.

Doch der wenig freundliche, nasse und kühle Abend ließ die Besucher in St. Sebastian Platz nehmen – in Erwartung einer besonderen Feier.

Diakon Heiko Wunderling holte vor das innere Auge seiner Zuhörer die schönen Seiten des Sommers. Helle Tage, Geselligkeit und Freude, Begegnungen mit Menschen, die Schönheit der Natur mit ihren Feldern, Wiesen und Gärten.

Mit interessanter Symbolik lassen sich Kräfte der Natur auf menschliche Wesenszüge übertragen. Gras, das gegen alle Widerstände wächst, Mohn, Farbtupfer inmitten von Eintönigkeit, Krokusse, die der Kälte trotzen, Weizen, von dessen Kraft so viele leben.

Doch besonders in den Fokus stellte der Diakon eine Blume, die sämtliche Verbindungen zum Sommer in sich vereint: die Sonnenblume!

„Wir alle wissen, dass sich die Sonnenblume mit ihrem Kopf immer der Sonne zuwendet, ohne diese Eigenschaft würde sie zugrunde gehen.“

Übertragen auf menschliches, christliches Miteinander – in Nachfolge Jesu, der uns mit Reden und Handeln das vorgelebt hat – bedeutet das ausrichten und zuwenden zu den Mitmenschen. Nicht starr den Blick nur nach vorn richten, den eigenen Vorteil und Gewinn suchend, sondern die Umsicht, wo Hilfe nötig ist.

Beispielhaft für das Wirken der Kolpingsfamilie lassen sich Projekte wie Kerzenwachs sammeln für die Ukraine, Grüße an kranke Mitmenschen, Feste und Theaterspiel mit Erlösen für soziales Engagement und damit Freude und Glück teilen, benennen. Festgehalten auf beschriftete gelbe Papierblüten bereicherten diese eine übergroße Sonnenblume, eigens für den Gottesdienst „gebastelt“.

Deren braune Mitte – sonst die Kerne, aus denen neue Pflanzen wachsen – steht für Gott und Mensch.

Die Sonnenblume als Beispiel nehmend, mit Herz und Verstand den Menschen unserer Zeit zugewandt, kennzeichnet die Nachfolge Adolph Kolpings, der in tiefem Glauben gehandelt hat.

Der persönliche Nutzen, der daraus gezogen werden kann, liegt in der Einstellung eines jeden, Freude und Dankbarkeit zu erleben und wahrzunehmen.

Musikalisch mit passenden, berührenden Liedern gaben Annette Meixner und Barbara Reuter dem Abend in St. Sebastian zu den Worten noch die besondere Tiefe.

Gerne hatte Helga Rey in der Vorbereitung Diakon Heiko Wunderling unterstützt.

In angeregten Gesprächen bei sommerlich-leichtem Umtrunk fand dieser Abend seinen geselligen Ausklang.

                                                                                                       M.F.