die Unsicherheit wächst wieder. Viele Reisende kehren aus dem Urlaub im Ausland zurück, die Schule hat wieder begonnen, die Infektionszahlen steigen. Einerseits wird versucht drastische Maßnahmen, wie um die Osterzeit, zu verhindern, gleichzeitig sind wir des Verzichtens müde. Wollen zurück zur Normalität. Nicht mehr nachdenken, wie wir jemanden begrüßen. Nicht nochmal nach Hause gehen, weil wir vergessen haben, die Maske zum Einkaufen mitzunehmen. Wollen mal wieder ganz spontan ins Kino, ins Theater ohne uns vorher anzumelden. Gemütlich mit Freunden und Bekannten zusammensitzen ohne auf den notwendigen Abstand zu achten. Wollen in eine Kirche gehen, in der wir dem anderen nahe sein dürfen und endlich wieder singen dürfen. Natürlich wissen wir, dass all diese Vorsichtsmaßnahmen zu Recht bestehen, doch scheint im Moment alles etwas aussichtslos. Denn wir warten nicht auf das Ende der Pandemie, sondern auf die nächste Welle. Alle Experten und Expertinnen sind sich einig, dass wir uns nicht in falscher Sicherheit wiegen dürfen. Gerade jetzt, wenn die Herbstzeit beginnt und wir uns wieder mehr in geschlossenen Räumen aufhalten werden.
Die aktuelle Situation macht uns Angst, die Unsicherheit ist groß. Aber die Angst hat auch eine wichtige Funktion, sie lässt uns weiterhin achtsam und vorsichtig sein – und genau dies ist im Moment auch angesagt.
Diejenigen, die wieder Partys feiern, sich in Gruppen auf Plätzen und in Parks treffen, keinen Abstand halten – die haben keine Angst – und deshalb sind sie nicht vorsichtig und gefährden dadurch sich und alle anderen.
Angst ist eine uralte Erfahrung, die beim Überleben hilft. Aber gerne möchte diese „das Regiment“ übernehmen und kann sich dadurch sehr lähmend auswirken. Deshalb müssen ihr das Vertrauen und die Hoffnung zur Seite stehen. Und die kommen für uns Christen aus dem Glauben. Das Leben wird stets über den Tod siegen. Das hat Jesus Christus schon vor 2000 Jahren vorgelebt.
Und seine Zusage steht: “Siehe, ich bin mit euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“
Doch da gibt es auch noch unseren menschlichen Verstand. Und der kann ganz ruhig und sachlich sagen: Es gibt keinen Grund zur Panik. Ja wir alle müssen in diesen Tagen auf einiges verzichten. Das ist schlimm! Aber es wird auch mit allen Kräften nach Lösungen gesucht und Unterstützung von jeglicher Seite angeboten. Und dann kommen plötzlich noch die kreativen Gedanken zu Wort und das mit durchaus ganz spannenden Ideen.
Für die nächsten Tage und Wochen wünsche ich euch allen viel Kraft, Mut und Zuversicht.
Seid lieb umarmt – auf diesem Weg geht das ja immer noch.
Treu Kolping
Eure Helga Rey