Kreuzweg – in der Karwoche gebetet und begangen, im Gedenken an das Leiden und Sterben von Jesus – ja, das kennt man gut, ist jedem ein Begriff.
Aber – Osterweg ? für die Zeit nach Ostern, ist weitaus weniger bekannt. Und so war es Helga Rey, zusammen mit Annette Meixner, ein Anliegen, die Mitglieder ihrer Kolpingsfamilie und Freunde zu einem spirituellen Osterweg-Abend nach St. Sebastian Ketsch einzuladen.
Was wäre christlicher Glaube wert ohne die Botschaft der Auferstehung ! Pater Theo Schmidkonz hat dazu ein Büchlein verfasst, erzählt in 14 Stationen von den Begegnungen des Auferstandenen und lädt ein, diesen Osterweg bis Pfingsten mitzugehen, mitzubeten.
Sieger Köder, Malerpfarrer und Freund von Schmidkonz, bereichert das Werk mit Bleistiftzeichnungen – belebt damit das beschriebene Geschehen und die Phantasie.
Den Auferstandenen kann man nicht malen – wohl aber die Zeugen, die Jesus nach seinem Tod begegnet sind und erlebt haben. Und vielleicht lässt sich aus ihrem Gesichtsausdruck und Gesten eine Lichtspur heraus lesen für unseren Glauben, für uns selbst.

Wer hat den Stein weggewälzt…

Der Osterweg beginnt – wie könnte es anders sein – mit den Frauen, die trauernd am Ostersonntagmorgen das Grab besuchen wollen und mit großem Stauen dieses leer vorfinden. Das Licht der Ostersonne fällt auf ihren Weg und auf sie selbst – ein Unsichtbarer fügt und führt, wird ihnen bewusst.
In den weiteren Stationen begegnet Jesus Maria von Magdala, schickt sie mit der Frohen Botschaft zu den Jüngern. Interessant – die Rolle der Frauen, am Kreuz, am Grab und in der Verkündigung….
Die Begegnung Jesu mit den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus – eine gut bekannte Begebenheit, ebenso der ungläubige Thomas, der nur glaubt, wenn er sieht….- all das gehört zum Osterweg. Soll Hoffnung und Frieden vermitteln, ein Zugehen auf die Menschen, konkreten Einsatz für Hilfesuchende und vor allem auch : mutiges Bekenntnis zum Glauben !
Das Pfingstwunder damals war die Vision einer universalen Menschheit im Geiste Jesu Christi!
Die Bleistiftzeichnungen groß auf die Leinwand projiziert, die Stationen des Osterweges einfühlsam von Helga Rey kommentiert, passende Lieder von Annette Meixner auf dem Keyboard begleitet gaben diesem Abend seine besondere Tiefe. Jeder Besucher durfte sich am Ende ein Bild in Kopie mitnehmen – von der Station, die ihn am meisten berührte.
M.F.