Szenische Lesung im kath. Pfarrheim Ketsch
Zu einem Familientreffen ganz besonderer Art hatte die Kolpingsfamilie Ketsch kürzlich eingeladen.
Die Söhne von Abraham, dem Urvater der drei großen Religionen Judentum und Christenheit sowie des Islams, Isaak und Ismael, trafen den Propheten Mohammed ! In Offenheit und Freundlichkeit wollten die 3 Männer Grundsätze und Verirrungen, aber auch Chancen der Religionen miteinander vergleichen.
Helmut Mehrer, Dittmar Köhler und Horst Zohsel, Mitglieder der Brühler „Aktion60plus“ hatten dazu ein Hörspiel inszeniert, trugen es vor und stellten sich der Diskussion.
„ Willst Du glücklich sein im Leben…..“
Doch zunächst erhielten die Zuhörer im Pfarrheim auf humoristische Art die Einführung in die Thematik des Abends von Pfarrer i.R. Peter Kruse. Er hatte evang. Religion am Gauß Gymnasium unterrichtet. Während seines Prologs stellte er die Verbindung her zwischen dem Wirken der „Aktion60plus“ und religiösem Denken und Handeln. Getreu dem Vers aus alten Poesiealben kehren Glück und Liebe, an Mitmenschen verteilt, ins eigene Herz zurück. Helmut Mehrer führte dazu weiter aus, dass gerade in der heutigen Zeit es wichtiger ist denn je, Kindern begleitend zur Seite zu stehen, den Geist für Respekt und Achtung zu wecken und vor allem ein kostbares Gut zu geben : Zeit!
Barmherzigkeit – die Kraft des Friedens….
Gespannt durfte das Publikum nun auf das Hörspiel sein – Ismael und Isaak, beide finden Erwähnung im Alten Testament der Bibel und im Koran. Isaak findet als Erzvater in der Bibel seine Bedeutung, im Koran steht er allerdings hinter Ismael. Dieser gilt als Stammvater der Araber, als Gesandter Gottes und zusammen mit Abraham als Erbauer der Kaaba.
Im Gespräch legt Mohammed, der große Prophet, den Islam als friedfertige Religion dar – Krieg und Gewalt verabscheut und verurteilt er ! Kriege und Hass stehen im Gegensatz zur Botschaft der Barmherzigkeit, die eine hohe Bedeutung im Koran hat. Gott hat die Welt mit gegensätzlichen Kräften geschaffen: Abstoßung (Urknall ) und Anziehung ( Bildung der Schwerkraft). Sie wirken sich bis in die Gefühlswelt der Menschen aus. Ihnen hat Gott aufgetragen, sie zu beherrschen.
Seid ein Segen….
Liebe prägt die Christliche Botschaft – das Gebot der Nächstenliebe ist dem der Gottesliebe gleich. Liebe ist ein unverzichtbares Band – zwischen den Menschen und zu Gott. Auch den Muslimen wird im Koran Barmherzigkeit gepredigt – Allah ist gnädig. Doch im Gegensatz zu Christen, die frei sein wollen, begnügen sich Muslime, zu beten, den Koran zu meditieren und rezitieren. Sie fühlen sich in der Beziehung zu Gott geborgen.
Verständnis und Toleranz für Frieden zwischen und in den Religionen
Im Anschluss an das Hörspiel gab es die Aufforderung zur Diskussion der Zuhörer mit den „Propheten“, was auch wahrgenommen wurde. Klischeehafte Argumente mit feindseligem Blick zum Islam wurden entkäftet, dieser Abend warb um Verständnis und Toleranz füreinander, denn nur so lässt sich gegenseitige Bereicherung erfahren!
Helmut Mehrer zitierte den bemerkenswerten Satz des vom Kommunismus verfolgten tschechischen Untergrundpriesters Tomas Halik:
„ Nicht – wie Du mir, so ich Dir – sondern – wie Gott mir, so ich Dir – „ M.F.