Der Jakobsweg ist ein Sinnbild der Lebensreise des Menschen – unterwegs zu sich selbst und zu Gott.
In den vergangenen Jahren haben die Kolpingsfamilien aus der Umgebung den Jakobusweg über Speyer – Reilingen und die Höhen des Kraichgaus kennengelernt.
In diesem Jahr wurde eingeladen, den Weg weiter zu beschreiten.
Über eine Wegstrecke von ca. 8 km ging es von Sinsheim über Dühren nach Angelbachtal mit Abschlussandacht in der dortigen kath. Kirche Heilig Kreuz.
Über 100 Kolpinger aus Brühl, Eppingen, Hockenheim, Ketsch, Mühlhausen, Sinsheim, St. Leon und Wiesloch sowie Gäste aus Bad Rappenau folgten dem Aufruf des Kolpingbezirks Wiesloch, am Samstag, 05.04.2014 ein Stück auf dem Jakobsweg von Rothenburg ob der Tauber nach Speyer zu pilgern. Der Vorsitzende des Kolpingbezirks Wiesloch, Bernhard Köhler, begrüßte die Teilnehmer. Der Mitgebegründer des genannten Jakobswegs von Rothenburg nach Speyer, Pfarrer Manfred Tschacher aus Eppingen, hatte das Teilstück von Sinsheim-Stadt nach Angelbachtal vorgeschlagen. Die Pilgerschaft stand unter dem Motto: „Brücken verbinden“, das auch das Motto des diesjährigen Katholikentags ist. Die Aussendung begann in der St. Jakobuskirche Sinsheim, Grabengasse 8. Stadtpfarrer, Wolfgang Oser stellte die Kirche, die 1964/65 nach den Plänen des Architekten Reinhard Gieselmann gebaut wurde. 1989 erhielt sie vom Künstler Raphael Seitz bunte Glasfenster und Bilder. Darunter auch Darstellungen vom heiligen Jakobus Sinsheim lag am mittelalterlichen Jakobusweg. Die älteste Kirche Sinsheim war die Klosterkirche St. Michael auf dem Stiftsberg. 1132 wurde eine Kirche in der Stadt gebaut. Durch die vielen Heimatvertriebenen wurde ein Kirchenneubau erforderlich. Seit 1951 gibt es in Sinsheim auch eine Kopie des Gnadenbildes von Maria Trost zu Brünnl im Böhmerwald. Nach dieser Vorstellung begann die Andacht, mit dem von Pfarrer Tschacher gestalteten Text- und Liedheft. Nach dem Segen, begab sich die Pilgerschar, begleitet von den 6 Bannern der Kolpingsfamilien, auf die ca. 8 km lange Pilgerstrecke. Es war schon ein herrliches Bild als die große Schar durch Sinsheim wanderte. Viele Autos hupten und einige hielten an und erkundigten sich nach dem Grund dieser Wanderschaft. In der evangelischen Nikolauskirche in Sinsheim-Dühren begrüßte uns Pfarrer Dietmar Coors und erzählte etwas über die Geschichte der Kirche. Die Kirche wurde 1494 an der Stelle einer älteren Kapelle erbaut. In den Jahren 1895/96 wurde das Gebäude im Stil der Neugotik renoviert, wobei auch das Kirchenschiff vergrößert und der Turm erhöht sowie ein Treppenturm angebaut wurde. 1945 wurde die Kirche von einer Brandgranate getroffen und brannte bis auf den Chor und die Sakristei nieder. Beim Wiederaufbau wurden im Chor mittelalterliche Fresken freigelegt. 1952 wurde die Kirche in der heutigen Gestalt neu eingeweiht. Herr Pfr. Coors erläuterte auch den Zusammenhang der Apostel Jakobus und Judas Thaddäus, die im Chorfenster zusammen abgebildet sind. Bei dieser Station stand Adolph Kolping als Brückenbauer im Mittelpunkt. Nachdem jeder den Pilgerstempel erhalten hatte und nach einem gemeinsamen Gruppenbild ging es über die Felder Dührens nach Angelbachtal zur Pfarrkirche Heilig-Kreuz. Diese Kirche liegt zwischen Eichtersheim und Michelfeld, neben dem historischen Schlosspark, durch den der Jakobsweg führt. Sie wurde 1967/1970 nach den Plänen des Architekten Otto Hess auf einem sechseckigen Grundriss mit dem Altar im Mittelpunkt errichtet. Leuchtende Glaswände und ein neu gestaltetes Kreuz mit Dornenkrone als Strahlenkranz bilden ihren Schmuck. Sie ist die Nachfolgekirche der Schlosskapelle, die jetzt im Atelier des Künstlers Jürgen Goertz ist. Er hat auch die St. Augustinusfigur vor der Kirche geschaffen. In der Heilig-Kreuz-Kirche fand die Schlussandacht, die nochmals Adolph Kolping als Brückenbauer, Glaubenszeuge, Vorbild und Fürsprecher zum Thema hatte, statt. Nachdem gemeinsamen Schlusslied und dem Segen, bedankte sich Schriftführer Rudi Becker im Namen des Bezirksvorstand bei Pfarrer Manfred Tschacher für sein großes Engagement, bei den einzelnen Pfarrgemeinden für den Kircheneinlass, bei den Textlieferanten und bei allen Pilgern für ihre Teilnahme. Danach ging es zum gemeinsamen Essen, das der Wirt der Gaststätte „Zum Topspin“ für uns zubereitetet hatte, in die Sonnenberghalle. Nach der gelungenen Pilgerschaft und dem gemütlichen Abschluss trennten sich die Pilger und machten sich zufrieden und gestärkt auf den Heimweg.