Großzügig sein wie Herr von Ribbeck…
Was haben ein reicher Kornbauer, der seine gute Ernte in riesigen Scheunen hortet um von diesen Vorräten zu leben mit Herrn von Ribbeck aus Ribbeck, der gerne seine goldg
elben Birnen mit vorbeigehenden Kindern teilte, miteinander zu tun – mit Erntedank zu tun ?
Wahrscheinlich ist das noch nie in Bezug gesetzt worden. Helga Rey verstand es auf jeden Fall bestens, der von ihr gestalteten Erntedankfeier mit der Kolpingsfamilie Ketsch eine besondere Anschauung mit diesen beiden Geschichten zu geben.
Der Kornbauer – ein Gleichnis aus dem Lukasevangelium – der nur an sich denkt – und doch am Ende seiner Tage mit leeren Händen vor Gott steht…
Und der Herr von Ribbeck – besonders den Älteren zauberte diese Geschichte ein Lächeln ins Gesicht, war sie doch gut bekannt aus Schultagen – der seine leckeren Birnen freundlich teilte und noch über seinen Tod hinaus damit erfreute, stand doch ein Birnbaum auf seinem Grab.
Probleme der Weltwirtschaft lassen sich mit keinem der beiden lösen – doch es geht um eine Lebenseinstellung, eine Haltung gegenüber sich selbst und den Mitmenschen.
Erntedank – das ist sich an den Gaben der Schöpfung freuen , miteinander teilen und auch erinnern an Dinge, die geschenkt werden ohne eigenes Zutun – gute Worte, freudige Augenblicke des Glücks.
Das Danken neu entdecken – Überfluss teilen mit denen, die weniger haben, die Augen öffnen für die Farben der Erde und das Lachen von Kindern, göttliches erkennen und das Herz öffnen – dazu luden die Fürbitten in ganz besonderer Weise ein. Dabei durfte der innere Blick aber auch auf nicht Gelungenes, Unfrieden, Sehnsucht und Sorge gelenkt werden…
Passend zu dieser Andacht herausgesuchte Lieder begleiteten Annette und Melanie mit Keyboard und Querflöte – da lässt sich gleich viel besser mitsingen…
Und weil dieser Abend Nahrung für Leib und Seele sein sollte, gab es zum Ausklang leckeren Zwiebel- und Apfelkuchen mit neuem Wein oder Apfelsaft.
M.F.