Zur traditionellen Bezirks- Maiandacht versammelten sich am vergangenen Freitag zahlreiche Kolpinger und Pilger auf dem idyllisch gelegenen Letzenberg. Vertreter von zwölf Kolpingsvereinen aus nah und fern zogen mit ihren Bannern zum Vorplatz der im Jahre 1902 errichteten Gnadenkapelle zur schmerzensreichen Mutter (Mater Dolorosa). Dort begrüßte Präses Dr.Thomas Stolle die Bannerträger – darunter eine Jungkolpingerin aus Brühl – und die stattliche Pilgerschar.
Die Gebete, Fürbitten und Lieder konzentrierten sich auf ein zentrales Thema: „die sieben Schmerzen Mariens“. Dazu zählen die Flucht nach Ägypten, der Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel, die Kreuzigung, das Sterben und die Grablegung Jesu. Darin können sich -so unser Präses – die Menschen mit ihren Nöten und Ängsten, ihren Sorgen und Schmerzen wiederfinden.Evangelium und Predigt befassten sich mit der „Hochzeit zu Kana“. Bei dieser Hochzeit, auf der auch Jesus mit seinen Jüngern und seiner Mutter Maria anwesend sind, geht der Wein aus. Maria wendet sich daraufhin an ihren Sohn, um Abhilfe zu schaffen. Jesus weist seine Mutter zunächst schroff zurück. Diese lässt sich aber nicht abschrecken, sondern entgegnet: „Was er euch sagt, das tut „(Joh 2,5). Jesus weist die Hochzeitsdiener an, sechs steinerne Krüge (ca.600 Liter) mit Wasser zu füllen und verwandelt sie in Wein.
Der Wein symbolisiert – so Präses Stolle – das Fest und die Lebensfreude. Die Überfülle des Weines könne als Hinweis auf das Leben in Fülle verstanden werden, das Gott den Menschen zugedacht hat. Er kann aber auch als Zeichen gedeutet werden, dass wir das Dunkle und Schwere unseres Lebens ertragen sollen , damit Jesus es wandeln, reinigen und klären könne. An dieser Stelle seiner Predigt spannte der Präses einen weiten Bogen zu unserem Gründungsvater Adolf Kolping. Dieser habe, als er um seine Berufung zum Priester rang, immer wieder das Gnadenbild der Kirche zur „Schwarzen Mutter Gottes“ in der Kölner Kupfergasse aufgesucht und sich die Kraft zum richtigen Entschluss erbeten.
Nach der Ansprache von Präses Stolle beeindruckte ein Kolpinger mit seinem Solo „Wenn ich ein Glöcklein wär“ die Zuhörer. Mit dem Segensspruch von Präses Stolle ging die bewegende Maiandacht zu Ende.
Bei der Kollekte zum Erhalt der Letzenbergkapelle spendeten die Kolpinger über 300 €, die Rudi Becker an Pfarrer Dr. Stolle übergab.
Vorstand Paul Hotz dankte allen Anwesenden für ihr Kommen und lud sie zu einem gemütlichen Beisammensein ins Pfarrheim ein. Dort überreichte Präses Stolle, assistiert von den Vorständen Rudi Becker und Paul Hotz, dem verdienten Kolpinger Heinz Röderer seine Ernennungsurkunde zum Ehrenmitglied.